Tag 21 - 24. Juli
Tag 21 – Zurück nach Hause
Die letzte Nacht in Dänemark war ruhig und erholsam – das sanfte Schaukeln der Boote im kleinen Hafen von Gedser, das Plätschern der Ostsee ganz nah, und über uns ein klarer
Himmel.
Nach einem kurzen, gemütlichen Frühstück ging alles ganz schnell: keine zwei Minuten Fahrt, und schon standen wir am Fähranleger. Ein letzter Blick zurück – dann legte die Fähre pünktlich ab.
Abschied von Skandinavien.
Die zweistündige Überfahrt nach Rostock verlief ruhig.
Ab dort lagen noch einmal rund 500 Kilometer vor uns – quer durch Deutschland zurück nach Zwickau. Mit Pause brauchten wir etwa 6,5 Stunden, doch die volle Autobahn, dichter Verkehr
und Fahrstress machten die Rückfahrt deutlich anstrengender als unsere entspannte Zeit in Schweden.
Fast automatisch vergleicht man: In Schweden gilt Tempo 110 – und alle halten sich daran. Kein Drängeln, kein Hupen, kein Rasen. Einfach Fahren.
Entspannt. Rücksichtsvoll.
Das vermissen wir jetzt schon.
Zuhause angekommen hieß es: ausräumen, verstauen, ankommen.
Morgen noch das Wohnmobil reinigen und abgeben – dann ist unser diesjähriger Wohnmobilurlaub endgültig Geschichte.
Aber wie Lara so schön sagte:
„Uns bleiben all die tollen Erinnerungen.“
Recht hat sie.
Gute Nacht – zurück in Zwickau, im heimischen Bett.
Aber ein bisschen fehlt sie schon… unsere Koje im Wohnmobil, irgendwo am See, unter Bäumen, mit Bella zu unseren Füßen.
Tag 20 - 23. Juli
Tag 20 - Abschied in Etappen – von Seen, Begegnungen und der letzten Stadt
Die letzte Nacht am Åsnen-See endete mit dem Schlusspfiff des Fußballspiels England gegen Italien und mit einem langen, schönen Abend voller Gespräche mit Carolin, Meta und Falk. Am Morgen saßen wir noch einmal gemeinsam beim Frühstück beisammen, bevor der angekündigte Starkregen einsetzte – und uns endgültig zur Weiterfahrt drängte. Wir verabschiedeten uns herzlich von Wagners, packten alles zusammen und verließen das Gebiet rund um den See. Noch einmal ein letzter Blick zurück – dann ging es wieder „on the road“.
Unser nächstes Ziel: Lund. Etwa 220 Kilometer südlich gelegen, führte uns die Route wieder über Land – vorbei an typisch Wäldern, Feldern und Dörfern. Lund war nicht nur unsere nächste Etappe, sondern auch unsere letzte Station in Schweden. Die Stadt begrüßte uns mit trockener Luft und freundlichem Himmel. Wir erkundeten die Altstadt, schlenderten durch schmale Kopfsteinpflastergassen und schauten in ein paar kleine Läden.
Lund ist eine Stadt voller Geschichte. Gegründet bereits im 10. Jahrhundert, gehört sie zu den ältesten Städten des Landes. Besonders beeindruckend ist der mächtige Dom von Lund, eines der bedeutendsten romanischen Bauwerke Skandinaviens. Im Inneren bestaunten wir die berühmte Astronomische Uhr, die mit ihrem Glockenspiel und den bewegten Figuren ein magisches Erlebnis bot. Gleich in der Nähe besuchten wir auch die älteste Apotheke Schwedens, eröffnet 1571 – heute ein kleines Museum mit Einblicken in die medizinische Geschichte der Stadt.
Ein weiteres Highlight war das Hökerens hus, ein wunderbar erhaltenes Wohn- und Geschäftshaus aus dem 19. Jahrhundert, das den Alltag früherer Generationen aufleben lässt. Und als wäre das nicht schon genug Geschichte, spazierten wir auch noch durch das Freilichtmuseum Kulturen, in dem über 30 historische Gebäude aus verschiedenen Epochen aufgebaut sind – vom schlichten Bauernhaus bis zum bürgerlichen Stadtpalais. Lunds Altstadt selbst rundete dieses Erlebnis ab: charmant, lebendig und voller Atmosphäre. Die vielen Studierenden geben der geschichtsträchtigen Stadt eine offene, junge Energie – eine perfekte Mischung.
Nach diesem letzten kulturellen Streifzug durch Schweden setzten wir unsere Reise fort – noch einmal knapp 220 Kilometer und gute drei Stunden Fahrt lagen vor uns. Ziel: der kleine Hafen von Gedser in Dänemark, unser Abfahrtshafen für die morgige Fähre zurück nach Rostock. Direkt am kleinen Bootshafen, mit Blick auf die Ostsee, fanden wir unseren Stellplatz für die letzte Nacht.
Wir genossen ein letztes Abendessen unter skandinavischem Himmel, ließen die Sonne langsam hinterm Horizont verschwinden – ein stiller, fast melancholischer Moment. Nun noch den Deutschen Frauen die Daumen drücken.
Morgen früh um 9 Uhr legt die Fähre ab.
Unser Schweden-Abenteuer geht zu Ende. Und auch wenn wir müde sind, vielleicht ein bisschen wehmütig – wir sind vor allem: dankbar. Für diese Reise, für die Begegnungen, für die Natur, die Ruhe, das Entdecken, das Zusammensein.
Tack och hej, Sverige. Du warst wunderbar.
Tag 19 - 22. Juli
Tag 19 – Begegnungen, Boote & ganz viel Blau
Mjölknabbens Camping in Urshult – unser Zuhause für zwei Nächte, eingebettet in die weite Seenlandschaft des Åsnen. Der See liegt ruhig da, die Sonne spiegelt sich auf dem Wasser, die Paddel stehen bereit. Heute sollte es standesgemäß mit dem Kanu rausgehen – mitten hinein in die Natur, den See erleben vom Wasser aus, ganz nah dran an Schilf, Vogelstimmen und Wind.
Doch bevor es losging, hielt der Tag schon sein erstes kleines Wunder bereit:
Mario trifft seine alte Schulfreundin Nicole, aus München samt Mann und Hund, direkt auf dem Campingplatz.
Was für eine Überraschung – beide unterwegs durch Schweden, zufällig am selben Ort, zur selben Zeit. Sie standen gerade vor der Abreise zur
nächsten Etappe, aber es blieb noch genügend Zeit für Freude, Staunen, Erinnerungen und einen schnellen Austausch an
Schwedentipps.
Sie fangen ihren Trip gerade erst an – wir sind mittendrin.
Verrückt. Und schön.
Dann endlich: Raus aufs Wasser – alle zusammen.
Wir satteln das Kanu, schieben ab – Lara und Bella in der Mitte, Mario und Grit
paddeln.
Lara beobachtet die Umgebung, hält die Kamera bereit, Bella liegt entspannt im Boot, lässt sich die Nase vom Fahrtwind umwehen und scannt die
Ufer nach Enten.
Zwei genießen. Zwei paddeln. Alle sind zufrieden.
Wir gleiten durch stille Buchten, vorbei an winzigen Inseln, unter dem weiten Himmel Südschwedens.
Åsnen zeigt sich von seiner besten Seite – sanfte Wellen, wärmende Sonne, das leise Plätschern der Paddel. Die Welt verlangsamt sich.
Zurück am Camp wurde erst einmal gemütlich in der Sonne gedöst.
Die Wärme auf der Haut, das leichte Rauschen der Bäume – einfach entspannend.
Später erkundeten wir noch ein wenig die Umgebung zu Fuß – eine typisch småländische Gegend, geprägt von weiten Wiesen, verstreuten Bäumen und vielen
frei stehenden Bauernhöfen, wie hingetupft in die Landschaft.
Wir machten auch einen kurzen Abstecher zum Hof der Campbesitzer – urig, authentisch, freundlich.
Zum Abschluss gönnte sich Mario noch einen Sprung ins Wasser – der See hat angenehme 22 Grad,
perfekt zur Erfrischung nach so einem Sommertag.Das Gewitter ist zum Glück ausgeblieben. Nur eine kurze Husche am Nachmittag.
Und dann: Fika-Zeit! Schwedische Kaffeezeit mit Gebäck, diesmal im kleinen Cafe direkt im Camp.
Ein Ritual, das wir lieben – vor allem Mario, der die Fika-Time mittlerweile wie ein Schwede zelebriert.
Zimtschnecke, Kaffee, Sonne. Was will man mehr?
Und dann – noch ein Wiedersehen!
Caroline, Meta und Falk kamen am späten Nachmittag zu uns ins Camp.
Seit drei Tagen sind sie ebenfalls in Schweden unterwegs – heute kreuzten sich unsere Wege.
Ein gemeinsamer Abend mit Geschichten, Erfahrungen, Anekdoten.
Schwedenerlebnisse im Austausch, ganz gemütlich am Seeufer.
Morgen trennen sich unsere Wege wieder.
Sie reisen weiter – und wir machen uns auf zur letzten Station unserer Reise: nach Lund.
Der Süden ruft. Das Ende der Reise rückt näher.
Gute Nacht aus Urshult – mit vollem Herzen, leer gepaddelten Armen und ganz viel Vorfreude auf den Schlussspurt.
Tag 18 - 21. Juli
Tag 18 – Von alten Holzhäusern in neue Naturwelten
Auf Wiedersehen, Pinnarp Camp.
Drei Tage Sommer, See und Sand liegen hinter uns – nun ruft wieder die Straße.
Welcome back, on the road.
Knapp 100 Kilometer fuhren wir am Vormittag gen Süden, unser erstes Ziel heute: die kleine, aber geschichtsträchtige Stadt Eksjö.
Die Stadt Eksjö zählt zu den ältesten und am besten erhaltenen Holzstädten Schwedens. Ihre Wurzeln reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück, und obwohl sie mehrfach von Bränden heimgesucht wurde, blieb der Altstadtkern aus dem 17. und 18. Jahrhundert weitgehend erhalten. Mehr als 50 historische Holzhäuser bilden ein einzigartiges städtebauliches Ensemble – und machen Eksjö zu einem echten Geheimtipp für alle, die sich für schwedische Architektur, Stadtgeschichte und Handwerkskultur interessieren.
Beim Schlendern durch die kopfsteingepflasterten Gassen fühlt man sich wie in einer anderen Zeit. Kleine Cafés, gemütliche Hinterhöfe, das lokale Stadtmuseum und zahlreiche Hausgeschichten auf kleinen Tafeln machen den Rundgang zu einem informativen und atmosphärischen Erlebnis. Nicht umsonst wird Eksjö oft als „lebendes Freilichtmuseum“ beschrieben.
Nach einer kleinen Mittagspause ging’s weiter.
Noch einmal den Tank voll, noch einmal den Kühlschrank in einer schwedischen Kaufhalle
bestückt – ein letztes Mal durch die vertrauten Supermarktgänge.
Dann hieß es: Richtung Ursult – ins Naturschutzgebiet Åsnen. Nochmals gut 220 Kilometer gen
Süden.
Und was für ein Ziel!
Unser Quartier: ein kleines, ruhiges Camp direkt am See, eingebettet in eine der größten zusammenhängenden Seenlandschaften Schwedens. Das Naturschutzgebiet Åsnen ist ein echtes Naturparadies – ein Mosaik aus Wasser, Wald und Stille. Die Region rund um den riesigen Åsnen-See ist geprägt von unzähligen Inseln, Halbinseln, Buchten und Wasserwegen. Hier taucht man nicht einfach nur in die Landschaft ein – man wird Teil davon. Für Naturfreunde und Outdoor-Begeisterte ist Åsnen ein echtes Eldorado:
Nun genießen wir den Blick auf s Wasse in unserem letzten schwedischen Camp.
Morgen wollen wir mit dem Kanu aufs Wasser. Wir hoffen das Wetter hält. Gewitter sind gemeldet.
Gute Nacht aus Ursult – irgendwo im Nirgendwo. Und doch genau am richtigen Ort.
Tag 16 & 17 - 19. & 20. Juli
Tag 16 & 17 – Drei Tage Schweden wie aus dem Bilderbuch
Pinnarp Camp. Drei Tage lang unser kleines Paradies am Övre Fölingen.
Drei Tage lang einfach nur Sommer. Sand. See.
Drei Tage lang Sonnen. Baden. SUP fahren. Dösen. Laufen. Spielen. Leben.
Die Zeit verliert hier ihre Bedeutung – sie wird weich, leicht, warm.
Der Tagesrhythmus?
Frühstück in der Sonne.
Vormittags an den Strand.
Mittags im Schatten dösen.
Nachmittags aufs SUP.
Abends im See abkühlen.
Nachts der Blick in den Sternenhimmel.
Einfach. Nur. Schön.
Und Bella?
Ein echter Wohnmobil-Kooiker durch und durch.
Mal sitzt sie stolz vorn auf dem Schoß und beobachtet die Straße, als wäre sie Copilotin auf vier Pfoten.
Mal liegt sie gemütlich unter dem Wohnmobil im Schatten und lässt sich vom Wind die Ohren kitzeln.
Mal tobt sie wie ein junger Elch durchs Camp – über Sand, durch Wiesen, zwischen Kiefern.
Dann wieder streift sie ruhig durch Wälder und folgt ihrer Nase, als wäre sie auf Entdeckungsmission für das nächste Abenteuer.
Sie schwimmt im See, steht sicher auf dem SUP, erschnüffelt neue Orte, Straßen, Gassen.
Immer dabei. Immer mittendrin. Immer zufrieden.
Ein Hund, wie gemacht fürs Reisen.
Nur Fremde sollten sich dem Wohnmobil nicht allzu sorglos nähern –dann wird kurz und bestimmt gewufft.
Halt ein echter Wachhund – freundlich, aber aufmerksam.
So wie es sich für einen vierbeinigen Camper gehört.
Morgen brechen wir wieder auf – weiter Richtung Süden. Weiter Richtung Fähre gen Heimat.
Die letzten drei Etappen warten. Und wir sind gespannt, was sie uns noch zeigen.
Aber eines ist sicher:
Ein Stück von Pinnarp, ein Stück von diesem See, ein Stück Sommer bleibt in uns.
Gute Nacht, du wunderbares Schweden.
Tack för allt.
Tag 15 - 18. Juli
Tag 15 – Einfach Schweden. Einfach Sommer.
Es gibt Tage, da muss man nicht viel erzählen. Und das ist gut so.
Die Sonne steht hoch am Himmel, der See Övre Fölingen glitzert, das Thermometer zeigt irgendwas um die 27 Grad und der Himmel kennt heute keine Wolken. Schweden hat auf Sommer-Modus geschaltet – und wir auch.
Der Tag beginnt gemütlich, mit einem langen Frühstück draußen in der Morgensonne. Danach ab zum See.
Beachlife! Barfuß im Sand, ein bisschen Volleyball, ein bisschen Schnarchen im Schatten hinterm Wohnmobil, zwischendurch ein Sprung in den glasklaren See bei angenehmen 24 Grad. Bella buddelt, wir chillen. Die Zeit verliert ihren Takt.
Kein Programm. Kein Plan. Kein Druck. Einfach das, was uns der Tag gibt. Schweden, wie es im Reisebuch steht – und besser.
Am Abend drehen wir eine kleine Runde ums Camp, sagen dem See nochmal „tack för idag“ und lassen den Sonnenuntergang an uns vorbeiziehen. Leise. Langsam. Leicht.
Morgen? Wird genauso. Und das ist genau richtig so.
God natt vom Beach – mit Sand zwischen den Zehen und Sonne im Herzen.
Tag 14 - 17. Juli
Tag 14 – Von der Hauptstadt aufs Land: Zwischen Tradition und Traumsee
Auf Wiedersehen, Stockholm. Du warst laut, lebendig, eindrucksvoll – und hast uns neugierig gemacht auf mehr. Aber nach zwei Nächten in der Hauptstadt zieht es uns nun wieder hinaus in die Weite, zurück zur Natur. Heute heißt es: On the road again.
Nach einem gemütlichen Frühstück und dem Packen starteten wir unsere Etappe Richtung Süden. Ziel: Gamla Linköping, ein ganz besonderes Freilichtmuseum – rund 2,5 Stunden Fahrt und etwa 220 Kilometer lagen vor uns. Unterwegs noch ein kurzer Stopp beim Supermarkt, um die Vorräte aufzufrischen.
Gegen Mittag kamen wir in Linköping an – und waren direkt positiv überrascht: Gamla Linköping ist kein typisches Museum mit Absperrbändern und Einbahnstraßen, sondern eher ein lebendiges Dorf, mitten im Stadtgebiet.
Mehr als 90 historische Gebäude, die aus dem Stadtzentrum Linköpings hierher verlegt wurden, bilden seit den 1950er Jahren eine authentische Kleinstadt-Szenerie aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Kopfsteinpflaster, Gärten, Höfe, Werkstätten, eine alte Schule, eine Druckerei, das Postamt – alles ist begehbar und liebevoll inszeniert. Das Ziel: Alltagsleben vergangener Zeiten erfahrbar machen. Heute ist Gamla Linköping eines der meistbesuchten Freilichtmuseen Schwedens.
In den Gebäuden befinden sich zahlreiche kleine Themenmuseen, Werkstätten mit traditionellem Handwerk, Cafés und kleine Läden mit lokalem Kunsthandwerk und Souvenirs. Für Kinder gibt’s historische Spiele, eine alte Schule zum Mitmachen und einen großen Museumspark mit Spielmöglichkeiten. Für uns ein echtes Highlight – nicht überlaufen, liebevoll, entschleunigt und sehr familienfreundlich. Ganz nach unserem Geschmack.
Bella döste im Schatten alter Bäume, wir ließen uns treiben – und ein oder zwei neue Mitbringsel für zu Hause wanderten auch noch in den Rucksack.
Am Nachmittag ging’s nochmal gut eine Stunde weiter, wieder hinein ins echte schwedische Hinterland. Unser Ziel: das kleine Städtchen Kisa – oder besser gesagt ein paar Kilometer außerhalb davon. Denn genau dort – mitten im Nirgendwo, wie es sich für einen perfekten Schweden-Spot gehört – liegt unser neues Zuhause auf Zeit: das Camp Pinnarp.
Das Camp liegt direkt am idyllischen Övre Fölingen, einem ruhigen, rund 3 km langen See mit glasklarem Wasser, bewaldeten Ufern und kaum Bebauung. Perfekt zum Baden, SUP paddeln oder einfach nur den Blick schweifen lassen. Die Region rund um Kisa gehört zur Provinz Östergötland und ist bekannt für ihre vielen unberührten Seen, ausgedehnten Fichtenwälder und stillen Wanderwege – ein echter Geheimtipp für alle, die Ruhe und Natur suchen. Besonders schön: Vom Camp aus führen kleine Pfade direkt in die Wälder – ideal für Hund und Seele.
Und das Beste: Der Platz wurde gerade erst 2025 wieder eröffnet – alles wirkt neu, gepflegt, aber trotzdem charmant und naturnah. Keine Animation, kein Trubel – einfach ein Ort zum Durchatmen.
Übrigens: Kisa ist nicht nur schön gelegen, sondern auch kulturell interessant – hier wurde die Schauspielerin geboren, die Pippi Langstrumpf in den Verfilmungen verkörperte. Ein kleiner Fun Fact, der unsere Astrid-Lindgren-Reise nahtlos fortsetzt.
Die Wetter-App verspricht vier Tage Sommer. Und genau so lange wollen wir auch bleiben. Baden, lesen, faulenzen, wandern, Hundespaziergänge – einfach Urlaub in Reinform.
Jetzt noch ein Abendspaziergang am See, die ersten Bremsen ignorieren und dann ab in die Koje.
God natt vom Övre Fölingen – wo das Wasser funkelt, der Wald duftet und der Alltag ganz weit weg ist.
Tag 13 - 16. Juli
Tag 13 – Königliches Kopfsteinpflaster & Ostseebad in der Hauptstadt
Ein neuer Tag in Stockholm – mit einem angenehm ruhigen Start. Bella und ich drehten unsere Morgenrunde durch den kleinen Wald direkt hinter dem Campingplatz; nur
Vogelgezwitscher und der Duft von Kiefern, kein Großstadtlärm weit und breit. Danach wartete ein ausgiebiges Frühstück vorm Camper – frische Zimtschnecken, Käse, Kaffee, Saft, Erdbeeren, frische Brötchen - Sonne satt.
Gegen elf Uhr ging’s wieder in die T 13 Richtung Gamla Stan. Heute stand Teil 2 unserer Erkundungstour an: zuerst zum Königlichen Schloss – eines der größten bewohnten Schlösser Europas mit über 600 Räumen! Dann weiter durchs Regierungsviertel schlenderen: vorbei am Reichstag auf Helgeandsholmen und dem Regierungsgebäude Rosenbad. Ein weiteres Ziel unserer Citytour war die bekannte Drottninggatan – eine der größten Einkaufsstraßen Stockholms. Die lange Fußgängerzone mit ihren zahlreichen Geschäften, Kaufhäusern und Restaurants bot nochmal eine ganz andere Facette der Stadt: bunt, lebendig, international. Wir bummelten ein Stück mit, saugten das Gewusel auf und bogen in ein, zwei Shops ab.
Dazwischen: immer wieder diese verwinkelten Altstadtgässchen, die im hellen Mittagslicht wie gemalt wirken – gelbe und ockerrote Fassaden, Schattenrisse in den Fenstern, Kopfsteinpflaster so weit das Auge reicht. Bei knapp 26 °C und null Wolken forderte der Steinuntergrund allerdings Tribut. Also legten wir häufiger Pausen ein: kühles Wasser für Bella, ein schattiges Plätzchen für uns, dazu ein Smörrebröd‑Snack. Perfekt, um neue Energie zu tanken.
Am späten Nachmittag zurück am Camp: erstmal dösen, dann Badezeug packen und ab zur Badestelle hinter dem Campingplatz. Mario und Bella sprangen todesmutig in die Ostsee – herrlich erfrischend nach dem heißen Stadtbummel. Grit blieb mit den Füßen im Wasser und genoss den Blick auf die Boote.
Zurück im Wohnmobil schreiben wir jetzt den Einkaufszettel – die nächsten vier Tage on the road, Proviant muss her. Morgen verlassen wir Stockholm und rollen weiter gen Abenteuer.
Zum Abschluss sitzen wir in der Abendsonne: ein Glas Weißwein, ein Gin Tonic (Lara darf mal nippen – schließlich ist Bergfest!), und über uns färbt sich der Himmel langsam rosa. Die Stadt rauscht in der Ferne, aber hier auf unserem kleinen Fleck Camper‑Idylle ist alles entspannt. (Die Österreicher sind weg - ruhige Franzosen stehen neben uns.)
God natt aus Stockholm – Stadt der Inseln, des Kopfsteinpflasters und der kühlen Ostsee‑Momente.
Tag 12 - 15. Juli
Tag 12 – Von der Wildnis in die Großstadt: Hallo Stockholm! (Bergfest!)
Heute war ein Tag voller Kontraste – und irgendwie auch ein kleiner Meilenstein: Bergfest! Die Hälfte unserer Reise ist nun leider vorbei, und was
bisher alles passiert ist, fühlt sich an wie drei Urlaube in einem.
Am Morgen hieß es Abschied nehmen von unserem kleinen Naturparadies: Brevik Tältplats im Nynäs-Naturreservat. Noch einmal die Morgenrunde mit Bella in der Natur frische Luft atmen, Felsen unter den Füßen, Wellenrauschen im Ohr. Dann ein gemütliches Frühstück vorm Mobil, ein letzter Blick auf die Schären – und weiter ging’s.
Rund 150 Kilometer lagen vor uns, und sie führten uns gefühlt von 0 auf 100.000 – von Stille, Weite und Vogelgezwitscher direkt hinein in die schwedische Hauptstadt: Stockholm.
Stockholm ist mit rund 1 Million Einwohnern die größte Stadt Skandinaviens und wird nicht umsonst das „Venedig des Nordens“ genannt. Die Stadt verteilt sich auf 14 Inseln, die durch über 50 Brücken miteinander verbunden sind. Hier trifft königliche Geschichte auf modernes Leben, skandinavisches Design auf entspannte Urbanität – und das alles eingerahmt vom Wasser der Ostsee und des Mälarsees.
Unser Stellplatz liegt ein wenig außerhalb des Stadtzentrums, auf einem Großstadt-Campingplatz – zweckmäßig, laut, voll. Und leider mit sehr gesprächsfreudigen Nachbarn aus Österreich, die offenbar dachten, sie wären allein. Naja. Wir nehmen es mit Humor.
Nach einer Mittagspause und einer dringend nötigen Dusche machten wir uns stadtfein und starteten unseren ersten Stockholm-Ausflug. Zu Fuß ging’s zur nächsten U-Bahn, dann mit der T13 direkt ins Herz der Stadt – auf die Insel Gamla Stan, die Altstadt. Und wow: Kopfsteinpflaster, bunte Giebelhäuser, schmale Gassen, Cafés, Souvenirläden – Stockholm empfing uns mit Charme und Geschichte - und zuerst auch ein wenig Regen.
Gamla Stan – was so viel heißt wie „die alte Stadt“ – ist das mittelalterliche Herz Stockholms und eine der besterhaltenen Altstädte Europas. Hier wurde Stockholm im 13. Jahrhundert gegründet. Noch heute versprüht die Insel ein einzigartiges historisches Flair: enge, gewundene Gassen, Häuser in warmen Gelb-, Rot- und Ockertönen, und an fast jeder Ecke ein neues kleines Detail zum Staunen.
Im Zentrum liegt der Stortorget, der älteste Platz der Stadt, flankiert von den berühmten bunten Bürgerhäusern. Auch die Stockholmer Börse, in der heute das Nobelpreismuseum untergebracht ist, steht hier. Natürlich darf auch ein Abstecher zum imposanten Königlichen Schloss nicht fehlen – eines der größten Europas mit über 600 Räumen.
Wir ließen uns einfach treiben – durch kleine Gässchen wie die Mårten Trotzigs Gränd, mit nur 90 cm Breite die schmalste Gasse Stockholms, vorbei an Kirchen, Höfen, kleinen Läden und Straßenmusik. Der Kontrast zur Natur der letzten Tage hätte größer kaum sein können – aber genau das macht diesen Roadtrip ja so besonders.
Zurück am Camp knurrte der Magen. Zum Glück gab’s einen kleinen Thai-Imbiss direkt auf dem Platz – also heute mal keine Campingküche, sondern gebratene Nudeln, Curry, Frühlingsrollen und Erdnusssoße. Nicht schwedisch, aber lecker.
Nun lassen wir den Abend ausklingen – mal schauen wann wir heute zur Ruhe kommen – die Nachbarn sind noch gut dabei.
God natt aus Stockholm – mit U-Bahn-Rattern im Ohr, Stadtstaub auf den Schuhen und dem Wissen: Das Abenteuer ist erst halb vorbei.
Tag 11 - 14. Juli
Tag 11 – Schärenzauber, Felswege und ein Platz am Meer
Wow. Was für ein intensiver, eindrucksvoller Tag! Nach einer ruhigen Nacht am Göta Kanal ließen
wir den Vormittag langsam angehen. Frühstück in der Sonne, Boote gucken, nochmal die besondere Stimmung von Söderköping aufsaugen. Doch dann hieß
es: weiterziehen.
Unser Ziel: die Ostseeküste, genauer gesagt das Naturreservat Stendörren – ein echter Geheimtipp inmitten der schwedischen Schärenwelt. Zuvor stand noch ein kurzer Stopp auf dem Programm: Lebensmittel besorgen, Vorräte auffüllen. Und dann führte uns die Route abseits der großen Straßen – von Asphalt zu Landstraße, von Landstraße zu Schotterweg – immer weiter hinein in diese wilde, stille, wunderschöne Küstenlandschaft.
Und dann lag sie vor uns: die Schären. Diese ganz besondere Mischung aus Meer, Inseln, Felsen, Kiefern und Licht. Und das Wetter? Spielte mit – Sonne, blauer Himmel, eine leichte Brise. Perfekt.
Im Naturreservat Stendörren, das zwischen Nyköping und Trosa liegt, schnürten wir die Wanderschuhe und zogen los – über Felsplatten, durch lichte Küstenwälder, über schmale Hängebrücken von Insel zu Insel. Es fühlte sich fast surreal an. Das Licht flimmerte auf dem Wasser, Möwen kreisten, das Meer glitzerte – wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Stendörren bedeutet übersetzt übrigens „Steintür“ – benannt nach einer Engstelle zwischen den Inseln, die früher von Seglern als „Tor zur Ostsee“ genutzt wurde. Das Naturreservat wurde 1972 gegründet und gilt heute als eine der schönsten Möglichkeiten, ohne Boot in den Schärengarten zu
gelangen. Ein Netz aus Brücken verbindet mehrere der vorgelagerten Inseln – so kann man wirklich mitten durch die Schären
wandern.
Es gibt auch ein kleines Naturum, ein Informationszentrum mit Ausstellungen zur Tier- und Pflanzenwelt, Meeresbiologie und zur Geschichte der
Region – ideal für Familien oder Regenstunden (was wir heute glücklicherweise nicht brauchten).
Auch Bella war voll dabei – sprang über Wurzeln, lief neugierig voraus und ließ sich zwischendurch den Wind um die Nase wehen. Und dann fanden wir sie: eine kleine, versteckte Badestelle in einer windgeschützten Bucht. Klar, ruhig, türkisfarbenes Wasser zwischen rundgeschliffenen Granitfelsen. Ausziehen und rein! Na gut – zumindest Mario und Bella wagten den Sprung ins kühle Nass. Der Rest von uns genoss einfach den Moment.
Nach dieser unvergesslichen Wanderung ging es weiter zu unserem heutigen Schlafplatz: Brevik Tältplats, am Rande des Naturreservats Nynäs. Noch einmal abbiegend von der letzten kleinen Straße, dann 5 km Schotterpiste, durch Wälder, an Seen vorbei – bis wir direkt an die Küste rollten.
Der Naturpark Nynäs ist eines der größten zusammenhängenden Schutzgebiete der Region Södermanland. Er umfasst über 3.800 Hektar Natur, verteilt auf Wälder, Moore, Seen, Küstenabschnitte und Wiesen. Das Gebiet reicht vom Binnenland bis hinunter zu den Schären der Ostsee – ein echtes
Mosaik verschiedenster Lebensräume.
Besonders spannend: Im Herzen des Reservats liegt das Schloss Nynäs, ein Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert mit einem alten Gutshof, Gärten und
kleinen Ausstellungen. Rundherum ziehen sich kilometerlange Wanderwege, die durch weitgehend unberührte Natur führen.
Einfach parken, stehen bleiben, durchatmen. Nur wenige andere Camper hier – dafür pure Ruhe, Natur, das Rauschen des Meeres, der Ruf der Vögel. Pures Schweden.
Die Abendrunde führte uns entlang der Küste – Felsen, Moos, kleine Buchten, silbernes Licht auf dem Wasser. Wahnsinn, was die Natur hier geschaffen hat. So still, so kraftvoll. Ein Ort, den man eigentlich gar nicht mehr verlassen möchte.
Jetzt sitzen wir im Wohnmobil, müde und erfüllt, ein Glas in der Hand, und denken: Was für ein Tag. Morgen wartet Stockholm – unsere größte Stadtetappe und gleichzeitig das Bergfest unserer Reise.
God natt – aus den Schären, am Meer, mit Sand an den Füßen, frischer Wäsche und einem Herz voller Natur.
Tag 10 - 13. Juli
Tag 10 – Göta-Kanal-Feeling in Söderköping
Und es geht schon wieder weiter! Nach unserer kurzen Pause am Långsjön-See wechselten wir heute die Region – raus aus dem ruhigen Småland, ran an den
berühmten Göta Kanal. Unser Ziel: Söderköping – ein Ort, der im Sommer zu den beliebtesten Touristenzielen Schwedens zählt.
Nach rund 200 Kilometern erreichten wir den malerisch gelegenen Campingplatz direkt am Kanal. bei besten Wetter. Unser Stellplatz liegt so nah am Wasser, dass wir direkt vom Stuhl aus die Boote und Freizeitkapitäne beobachten konnten, die gemächlich durch die Schleusen tuckerten. Urlaub pur!
Doch bevor das große Chillen losging, wollten wir natürlich erstmal Stadt und Umgebung erkunden. Mit einer kleinen Rundtour aus Komoot starteten wir zu Fuß: durch grüne Natur, rauf zum Ramunderberget, den Hausberg der Stadt. Wir erwanderten uns den Hausberg steil durch die Waldwege nach oben und wurden wir mit einem tollen Ausblick über Söderköping und den Kanal belohnt. Der Hügel ist Teil eines Naturschutzgebiets, durchzogen von kleinen Pfaden – perfekt für eine ruhige Wanderung oder Joggingrunde. 278 Stufen bergab und wir standen an einer der vielen Schleusen des Kanals.
Zurück in der Stadt schlenderten wir durch die kleine, idyllische Altstadt mit ihren niedrigen Holzhäusern und dem Kopfsteinpflaster. Hier wurde sogar ein Inga-Lindström-Film gedreht – „Wiedersehen in Eriksberg“. Es gibt sogar ein kleines Faltblatt mit den Drehorten, falls man Lust auf Filmschauplätze hat.
Geschichtlich gesehen ist Söderköping übrigens gar nicht so unbedeutend: Im Mittelalter war der Ort ein bedeutender Hafen, fast so wichtig wie Stockholm. Erst durch die Landhebung und den schmaler werdenden Fluss Storån verlor Söderköping an Bedeutung. Der Bau des Göta Kanals im 19. Jahrhundert brachte zwar neue Hoffnung – aber die Eisenbahn machte den Plänen schnell einen Strich durch die Rechnung. Heute ist der Kanal dafür ein echtes Highlight für Touristen – mit Schleusen, Uferpromenade, Cafés und viel maritimer Stimmung.
Natürlich wollten wir auch ein Besuch in Schwedens berühmtester Eisdiele einlegen: dem Café Smultronstället. Dort ist im Sommer immer was los – auch heute standen die Leute wieder in langen Schlangen. Wir holten unser Eis später an einer anderen Stelle.
Das Stadtzentrum selbst ist charmant, aber ehrlich gesagt nicht überragend. Uns fehlten ein wenig die kleinen, besonderen Shops, wie wir sie z. B. aus Zeeland kennen. Vieles wirkt eher auf den Sommerandrang zugeschnitten – und wir waren vermutlich einfach auf „entspanntes Schweden“ eingegroovt.
Zurück am Camp lockte uns das Wasser: Badesachen raus – rein ins kühle Nass! Der Göta-Kanal hat zwar nicht ganz Badesee-Niveau, aber es war frisch, erfrischend und genau richtig nach einem Tag auf den Beinen.
Jetzt lassen wir den Abend gemütlich ausklingen. Lara schaut Fußball, wir sitzen draußen in der Abendsonne, der Kanal plätschert leise, ein Boot gleitet vorbei. Morgen geht’s weiter – doch Söderköping war ein schöner, wenn auch etwas touristischer Stopp.
God natt vom Kanal – mit müden Beinen, gutem Eis und einer Brise Geschichte. 🐾⛵🍦🏘️🇸🇪
Tag 9 - 12 Juli
Die Nacht am Långsjön Camping war... sagen wir mal: sehr schwedisch. Regen trommelte aufs Dach, es war kühl und windig – genau das richtige Wetter, um sich im Wohnmobil einzukuscheln. Und genau so startete unser Tag: mit einem gemütlichen Frühstück, warmem Kaffee, frischen Brötchen und dem beruhigenden Blick hinaus in die nasse, grüne Natur.
Der Campingplatz liegt wirklich wunderschön – eingebettet in die Wälder Smålands, nur wenige Meter vom gleichnamigen See entfernt. Der Långsjön zieht sich ganze 17 Kilometer durch die Landschaft, ein langgestrecktes Band aus Wasser, eingerahmt von Birken und Fichten. Perfekt zum Baden, Angeln oder Bootfahren – wenn das Wetter mitspielt. Heute leider nicht.
Aber das war okay – denn heute war sowieso ein geplanter Pausentag. Einmal tief durchatmen, zur Ruhe kommen, die letzten Tage Revue passieren lassen, die kommenden Tage sortieren. Vier neue Stationen wollten geplant werden: Routen checken, Stellplätze recherchieren, Mailanfragen rausschicken, mögliche Aktivitäten durchgehen, Etappen sinnvoll legen. So ein Roadtrip lebt auch von guter Vorbereitung.
Zwischendurch ließen wir die Waschmaschine kreisen – wie gut, dass der Platz mit allem ausgestattet ist, was man braucht. Es wurde gewaschen, getrocknet und improvisiert: die Leiter vom Hubbett wurde kurzerhand zum Wäscheständer umfunktioniert – denn draußen nieselte es immer wieder.
Am Nachmittag klarte es langsam auf. Die Temperaturen wurden milder, die Luft roch nach feuchtem Wald, und die ersten Sonnenstrahlen kämpften sich durch die Wolken. Wir schnürten die Wanderschuhe und zogen los auf eine kleine Runde durch die Wälder rund ums Camp. Weicher Boden, moosige Steine, Pferde am Wegesrand, Vogelgezwitscher – genau das, was man nach einem halben Tag im Wohnmobil braucht.
Am Abend verabschiedete sich der Tag am See mit ein paar Sonnenstrahlen und einem Hauch blauen Himmels – ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns vielleicht in den kommenden Tagen erwartet. Die Wetter-App verspricht wieder etwas mehr Sommer – wir sind gespannt.
Jetzt genießen wir noch einen ruhigen Abend im Wohnmobil. Lesen, Wein trinken, vielleicht noch Deutschland gegen Schweden bei der Frauen Fußball EM anschauen.
God natt vom Långsjön – heute ohne Elche, aber mit sauberer Wäsche und frisch geduscht. 🐾🌧️🧺🌲🇸🇪
Tag 8 - 11. Juli
Tag 8 – Michel, Elche und ein Platz am See
Nach einer angenehm ruhigen Nacht auf unserem autarken Stellplatz starteten wir in einen neuen Tag – leider wieder begleitet von herbstlichem
Wetter. Über Nacht hatte sich der Wind gedreht, wehte nun kräftig und kühl durchs Småland, und auch der Himmel war eher grau als freundlich.
Nach einer kleinen Morgenrunde mit Bella durch den Ort und einem netten Schwätzchen mit unserem Übernachtungsnachbarn – einem dänischen Wanderer, der neben uns sein Mini-Zelt aufgeschlagen hatte – packten wir zusammen und machten uns auf den Weg zur nächsten Etappe: Katthult.
Nur etwa 3 Kilometer entfernt liegt der berühmte Hof, auf dem Michel aus Lönneberga (oder Emil, wie er im Original heißt) seine legendären Streiche trieb. Heute ist der Hof zwar privat bewohnt, kann aber gegen Eintritt besichtigt werden – und genau das haben wir getan.
Der original erhaltene Hof liegt in der Nähe von Rumskulla und wurde in den 1970er-Jahren als Drehort für die Michel-Filme ausgewählt. Und tatsächlich: alles sieht noch genauso aus wie damals – das Wohnhaus, die Scheune, der Tischlerschuppen, in dem Michel regelmäßig „nachdenken“ musste. Viele Szenen aus den Filmen wurden genau hier gedreht – und mit etwas Fantasie hört man fast Michels lautes Lachen oder die wütende Stimme seines Vaters durchs Gehöft hallen.
Wir schlenderten über das Gelände, warfen Blicke in Scheunen, Schober und Werkstätten – alles voll mit Erinnerungen an die Filme und Serien. Überall finden sich Infotafeln zu den Dreharbeiten, Requisiten und alte Fotos. Und plötzlich ist man wieder mitten in der Szene, in der Michel seinen Vater im Tischlerschuppen aussperrt oder Klein-Ida an der Fahnenstange hängt. Ein wirklich schöner und lohnenswerter Ausflug – nicht nur für Fans.
Unser Plan war, danach noch den Hof der Kinder von Bullerbü zu besuchen – ebenfalls ganz in der Nähe. Doch auf dem Weg dorthin, über schmale Waldwege und Schotterpisten, holte uns ein kräftiges Regenband ein. Also beschlossen wir, den Punkt auszulassen und erstmal Mittagspause im warmen, trockenen Wohnmobil zu machen.
Am Nachmittag ging’s dann weiter zum nächsten Highlight: dem Virum Elchpark, einer der bekanntesten seiner Art in Südschweden. Der Park liegt idyllisch in einem Waldgebiet bei Tuna, nicht weit von Vimmerby, und ist ein beliebtes Ziel für Familien und Schwedenreisende, die den „König des Waldes“ aus nächster Nähe erleben wollen.
Hier leben mehrere Elche und Rotwild in einem weitläufigen, naturbelassenen Gelände – und anders als in freier Wildbahn kann man ihnen hier ganz nah kommen. Wir hatten eine Safari-Tour gebucht. Während Lara und Mario im Planwagen durch das Gehege kutschiert wurden, beobachteten Grit und Bella das Ganze vom Rand aus – Hunde dürfen leider nicht mitfahren.
Es war beeindruckend, wie diese riesigen Tiere – mit bis zu 700 kg Gewicht und einer Schulterhöhe von fast 2,30 Metern – neugierig ihre Köpfe in den Wagen steckten. Ihre samtigen Nasen, die riesigen Geweihe, die ruhigen Augen – ein unvergesslicher Moment.
Wusstest ihr übrigens? In Schweden leben rund 300.000 Elche – aber man sieht sie in freier Wildbahn dennoch eher selten. Sie sind scheu, dämmerungsaktiv und bevorzugen abgelegene Waldgebiete. Im Herbst beginnt ihre Brunftzeit – und besonders dann sollte man auf Straßen in Waldnähe gut aufpassen. Elchkollisionen sind in Schweden keine Seltenheit.
Am späten Nachmittag fuhren wir weiter zu unserem heutigen Nachtlager – und das war ein echter Glücksgriff: Långsjön Stugor & Camping in Ankarsrum. Mitten im Nirgendwo, direkt an einem ruhigen, mittelgroßen See gelegen. Natur pur, Ruhe, tolle Atmosphäre.
Hier bleiben wir für zwei Nächte. Zeit zum Durchatmen, Wäsche waschen, Reiseplanung fortsetzen – und einfach mal nichts tun.
Was für ein abwechslungsreicher Tag – zwischen Filmkulisse, Wildtier-Abenteuer und schwedischer Gelassenheit. Jetzt sind wir platt. God natt vom See. 🐾🦌🎬🌧️🇸🇪
Tag 7 - 10. Juli
Tag 7 – Auf den Spuren von Astrid Lindgren: Willkommen in Småland
Heute hieß es: weiterziehen – gen Norden, hinein ins Herz Schwedens, nach Småland, unsere vierte Station. Rund 220 Kilometer und knapp drei Stunden Fahrt lagen
vor uns. Und wie schon auf den Etappen zuvor war der Weg selbst wieder ein Teil des Erlebnisses.
Mit jedem Kilometer veränderte sich die Landschaft spürbar: Die Wälder wurden dichter, die Bäume grüner, die Häuser röter. Der Himmel spannte sich tiefblau über die endlosen Kiefernwälder, und die wenigen Siedlungen, die auftauchten, wirkten wie aus einem Astrid-Lindgren-Buch gefallen – rote Holzhäuser, weiße Fensterrahmen, Apfelbäume und Wäscheleinen im Wind. Typisch Småland. Wunderschön.
In Vimmerby, der Heimatstadt von Astrid Lindgren, stand heute kein Freizeitparkbesuch auf dem Plan – die berühmte „Astrid Lindgren Welt“ ließen wir bewusst aus. Stattdessen machten wir uns auf einen stilleren, aber viel authentischeren Weg: ins Elternhaus und Geburtshaus der Autorin, das heute als Museum zugänglich ist. Umgeben von gepflegten Gärten und alten Bäumen - u.a. der Limonadenbaum, fühlten wir uns wirklich ein Stück in die Zeit ihrer Kindheit zurückversetzt. Es war ruhig, stimmungsvoll – und voller Erinnerungen an all die Geschichten, mit denen wir alle groß geworden sind.
Hier, im kleinen Hof Näs, wurde Astrid Lindgren 1907 als Astrid Ericsson geboren. Ihre Kindheit in Småland prägte ihr Schreiben zutiefst – viele Orte, Figuren und Szenen aus ihren Büchern basieren auf echten Erlebnissen oder Beobachtungen aus ihrer Jugend. Ihr Vater war Landarbeiter, die Familie lebte einfach, aber liebevoll – diese Wärme spürt man auch in ihren Geschichten.
Astrid Lindgren arbeitete später als Sekretärin und begann erst relativ spät mit dem Schreiben. 1945 erschien ihr erstes großes Werk: „Pippi Langstrumpf“ – das nicht nur Kinderliteratur revolutionierte, sondern auch ein starkes Zeichen für Selbstbestimmung und kindliche Freiheit setzte. Es folgten unzählige weitere Klassiker: Michel aus Lönneberga, Ronja Räubertochter, Die Brüder Löwenherz, Karlsson vom Dach und viele mehr. Ihre Bücher wurden in über 100 Sprachen übersetzt – und sie selbst zu einer der bedeutendsten Kinderbuchautorinnen der Welt.
Nach einem kleinen Rundgang durch den Ort (Vimmerby selbst ist – ehrlich gesagt – kein Muss), steuerten wir noch einen Supermarkt an, um unsere Vorräte aufzufüllen – was man eben so braucht für die nächsten Tage im Camperleben.
Unser Nachtlager wollten wir etwas außerhalb aufschlagen – nicht weit von Katthult, wo der Hof von Michel aus Lönneberga liegt. Und wir hatten Glück: In Rumskulla, einem kleinen Ort mit Kirche, entdeckten wir einen wunderschönen, kleinen See, umgeben von Bäumen, ruhig, friedlich – ein echter Zufallsfund. Perfekt für die Nacht.
Hier stehen wir nun, mit Blick aufs Wasser, der Abendsonne im Gesicht und dem Gefühl, mitten in einer Geschichte von Astrid Lindgren zu übernachten.
God natt – aus dem Herzen Smålands. Von Michel, dem See, dem Wald – und natürlich von uns. 🐾📚🏡🌲🇸🇪
Tag 6 - 9. Juli
Tag 6 – Inselhopping, Barockflair und rote Häuschen
Heute stand ein echtes Highlight auf dem Programm: Karlskrona entdecken! Nach einer ruhigen Nacht auf unserem schönen Stellplatz auf Dragsö ging’s
mit der Hop-On-Hop-Off-Fähre rüber auf die Hauptinsel – direkt in Richtung Fischmarkt, wo unsere Tour zu Fuß begann.
Karlskrona ist nicht irgendeine Stadt – sie ist die einzige Barockstadt Schwedens, ein UNESCO-Weltkulturerbe, und liegt traumhaft verteilt auf 33 Inseln inmitten der Ostseeschären. Hier trifft maritime Geschichte auf barocke Architektur, Militärtradition auf Sommerfrische – und das alles in einer charmanten, entspannten Atmosphäre. Ein echter Geheimtipp, der auf keiner Reiseroute fehlen sollte.
Unser Rundgang startete in Björkholmen, dem ältesten Stadtteil. Die schmalen Gassen mit ihren kleinen, gut erhaltenen Holzhäusern aus dem 18. Jahrhundert erzählen von einer Zeit, in der hier Werftarbeiter lebten. Viele Straßen sind nach Admirälen und Schiffstypen benannt – ein Hinweis auf die tiefe Verbindung zur schwedischen Marine, deren Einfluss man in Karlskrona überall spürt.
Im Anschluss ließen wir uns einfach treiben, quer durch die Stadt – vorbei an Kirchen, Plätzen, alten Festungsanlagen, am Marinehafen und durch kleine Parks. Immer wieder entdeckten wir neue Perspektiven auf die Stadt – mal maritim, mal königlich, mal ganz entspannt schwedisch.
Am Nachmittag wurde es dann nochmal richtig besonders: Mit dem kleinen Fährschiff Axel fuhren wir gemütlich durch die Schären – eine Mini-Kreuzfahrt von Karlskrona nach Nättraby und wieder zurück. Die Linie ist eigentlich für Pendler gedacht, aber ein echter Geheimtipp für Reisende, die die Schärenlandschaft mal aus einer anderen Perspektive erleben wollen.
Zurück auf Dragsö spazierten wir durch die wohl bekannteste Kleingartensiedlung Schwedens: Brändaholm. Rote, weiß getünchte Sommerhäuschen mit liebevoll gepflegten Gärten, eingerahmt von alten Bäumen und dem Blick aufs Wasser – wie aus einem Schweden-Märchen. Kein Wunder, dass dieses Viertel auf Postkarten und Kalendern nicht fehlen darf. Ein absolut malerischer Ort – typisch, charmant, fotogen.
Den Abend ließen wir ruhig ausklingen – zurück am Wohnmobil, mit Blick auf die Ostsee, etwas Leckerem auf dem Teller und Sonne im Gesicht. Einfach chillen und genießen.
Morgen geht’s weiter – Richtung Småland. Neue Wälder, neue Seen, neue Abenteuer warten. Aber Karlskrona wird uns in bester Erinnerung bleiben.
God natt – vom Inselfeeling zurück in den Camperalltag. Bis morgen! 🐾⛴️🏡📷🇸🇪
Tag 5 - 8. Juli
Tag 5 – Unterwegs ins Inselreich: Willkommen in Karlskrona!
Heute stand ein Ortswechsel an – unsere dritte Station: Karlskrona. Ganz entspannt starteten wir in den Tag, packten alles zusammen, verstauten
unsere Sachen und rollten dann gemütlich los, Richtung Nordosten.
Die Fahrt führte uns überwiegend über Landstraßen, mitten durch die schwedische Sommerlandschaft. Weite Felder, Hügellandschaften, tiefe Wälder, kleine Höfe, Seen, Felsen – die Kulisse wechselte ständig und schenkte uns diese typisch ruhige, entschleunigte Stimmung, für die Schweden einfach gemacht scheint.
Gegen halb zwei bogen wir auf unsere neue Bleibe ein: Dragsö, eine eigene kleine Insel westlich von Karlskrona – und komplett als Campingplatz angelegt! Unser Stellplatz liegt in einer der hinteren Ecken - ruhig, unter Bäumen, mit Blick auf das Meer. Besser geht’s kaum. Hier bleiben wir für die nächsten zwei Nächte.
Nach einer kleinen Kaffeepause machten wir uns erst einmal mit dem Campingplatz vertraut. Wir erkundeten das Gelände, fanden den Anlegesteg der Fähren Richtung Stadt – und gönnten uns zur Einstimmung ein schwedisches Sahneeis.
Dann ging’s zu Fuß weiter nach Karlskrona. Die Stadt liegt malerisch auf mehreren Inseln im Schärengarten der Ostsee und gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Überall trifft maritimes Flair auf schwedische Gelassenheit.
Mario hatte ein Ziel vor Augen: das wohl bekannteste Fotomotiv der Region – der Blick auf die roten Schwedenhäuschen in Brändaholm, direkt gegenüber von Karlskrona. Und ja: Es sind ein paar mehr Bilder geworden 😉. Der Blick über das Wasser, die kleinen Gärten, die perfekte Farbkomposition – es ist wirklich so schön, wie man es von Postkarten kennt.
Wir schlenderten weiter durch das charmante Viertel Björkholmen, mit seinen schmalen Gassen und alten Holzhäusern, und erreichten schließlich den Platz Fisktorget, den zentralen Anlaufpunkt für Schärenfahrten. Von hier starten die Boote in alle Himmelsrichtungen. Eventuell auch morgen mit uns - so zumindest unser Plan.
Am späten Nachmittag ging’s dann mit der Fähre zurück zur Insel Dragsö. Dort: Füße hoch, Sonnenstrahlen tanken, den Tag sacken lassen. Und später ein leckeres Abendessen am Wohnmobil – mit Blick aufs Wasser.
Vielleicht – wenn die Wolken uns lassen – machen wir noch einen Spaziergang zum Sonnenuntergang in den Schären. Das Licht, das Wasser, die Stille – wir hoffen auf magische Momente.
God natt von der Insel – mit Wellenrauschen im Ohr und Kamera voller Meer. 📷⛴️🌅🇸🇪🐾
Tag 4 - 7. Juli
Tag 4 – Zimtschnecken, Sand und ein Hauch von Aufbruch
Noch ein weiterer Tag im Paradies zwischen Dünen, Strand und Natur. Löderup Strandbad Camping – Tag zwei. Und wieder begrüßte uns das Wetter auf
seine ganz eigene schwedische Art: ein Mix aus Herbst und Sommer. Mal Wolken, mal Sonne, dazwischen Niesel, Wind und dann wieder blauer Himmel. Typisch Südschweden.
Heute war Chillen angesagt. Keine großen Pläne, kein Programm. Einfach den Moment genießen. Wir saßen lange beim Frühstück, planten dabei in aller Ruhe unsere kommenden Tage. Drei neue Stationen stehen auf dem Zettel – und so langsam stellt sich auch dieses aufregende Kribbeln ein: Was uns wohl als Nächstes erwartet?
Am Nachmittag zog es uns – natürlich – nochmal runter an den Strand. Dieses Fleckchen Erde lässt einen einfach nicht los. Wir packten Kaffee, Zimtschnecken und Volleyball ein – und ließen uns am feinen Sandstrand nieder. Der Wind ließ nach, die Sonne wärmte zwischendurch. Wir spielten Volleyball, lachten, alberten mit Bella, die übermütig durch den Sand flitzte. Wir genossen die letzten Stunden an diesem besonderen Fleckchen.
Langsam hieß es dann: Abschied nehmen von diesem Ort. Zurück am Wohnmobil spielten wir noch ein wenig Knüffel und begannen dann, die ersten Dinge zu verstauen. Morgen früh brechen wir auf – unsere nächste Etappe führt uns nach Karlskrona, etwa 280 Kilometer Richtung Nordosten. Rund drei Stunden Fahrt liegen vor uns. Wir sind gespannt, was uns dort erwartet – neue Eindrücke, neue Orte, vielleicht sogar ein Stück echtes Sommerfeeling?
Jetzt genießen wir den letzten Abend hier am Strand von Löderup – mit dem Wissen, dass dieser Ort immer einen Platz in unserem Reiseherz behalten wird.
God natt – aus Löderup, dem Dünen-Camp, mit Sand unter den Füßen und Zimt im Herzen. 🐾☕🏐🌤️🇸🇪
Tag 3 - 6. Juli
Tag 3 – Herbstwind, Naturpfade und Grillduft
Der dritte Tag in Schweden begann… herbstlich. Nieselregen, Wind, tiefhängende Wolken – aber ganz ehrlich: Das passt irgendwie hierher. Unser Wohnmobil stand noch immer traumhaft in den
Dünen des Campingplatzes in Löderup, und der raue Wetterstart konnte unserer Laune nur bedingt etwas anhaben.
Nach einem gemütlichen, sonntäglichen Frühstück – mit Kaffee, frischen Brötchen aus dem Shop und lecker Ei aus der Heißluftfritteuse und dem Blick aufs grau verhangene Dünenmeer – erledigten wir noch ein paar Kleinigkeiten im und am Wohnmobil. Es ist schon verrückt, wie schnell sich das rollende Zuhause wie ein fester Ort anfühlt.
Pünktlich zu unserer üblichen Urlaubszeit um 11 Uhr starteten wir dann zu unserer geplanten Wanderung durch das Naturschutzgebiet Löderup. Der Weg führte uns durch eine beeindruckende Landschaft aus Wiesen, lichten Kiefernwäldern und wilden Dünen. Ein bisschen wie im Bilderbuch – nur mit echten Windböen und echtem Sand zwischen den Zehen.
Ziel unserer Tour: der Strand von Sandhammaren – einer der schönsten und ursprünglichsten Naturstrände Schwedens. Weißer, feiner Sand, eine unberührte Küstenlinie, so weit das Auge reicht. Und obwohl das Wetter eher an Oktober als an Juli erinnerte: Wir waren angetan.
Ins Wasser trauten wir uns (verständlicherweise) nicht – nur Mario wagte sich barfuß in die kühle Ostsee. Wir wanderten anschließend direkt am Strand entlang zurück zum Campingplatz – begleitet vom Rauschen der Wellen und dem starken Wind.
Nach einem entspannten Mittagsschlaf – das Wetter wurde langsam besser – erkundeten wir am Nachmittag die kleine Siedlung Löderup. Die Sonne kämpfte sich immer mehr durch, der Wind blieb – aber nun angenehm frisch. Und so liefen wir heute doch noch in Shorts und T-Shirt durch die Ferienhaussiedlung, die uns stark an unsere Zeeland-Urlaube erinnerte: hübsche Holzhäuschen, gepflegte Gärten, eingebettet in eine wunderschöne, wilde Natur.
Zur Stärkung gab’s Pannekoken und ein Eis. Den Rückweg traten wir entlang der Küstenlinie an – Sonne, Wind, Dünen und Meer verschmolzen zu einer faszinierenden Naturkulisse. Wir waren begeistert und beseelt.
Zurück am Wohnmobil dösten wir noch ein wenig in der warmen Abendsonne, genauso, wie wir es uns für diesen Platz erträumt hatten. Nun noch fix Grill raus, Leckereien drauf, Füße im Sand und fein geschmaust. Den Abend ließen wir mit unserem Abendgetränk in der untergehenden Sonne ausklingen - direkt in den Dünen und blick auf das sich beruhigende Meer – rundum zufrieden.
Gute Nacht aus Löderup – mit Wind im Haar, Sonne im Gesicht und Sand zwischen den Zehen. 🐾🌅🔥🌾🇸🇪
Tag 2 - 5. Juli
Tag 2 – Regen, Wallander und Kötbullar
Unsere erste Nacht in Schweden liegt hinter uns – irgendwo am Rande von Ystad, ganz nah am Meer. Geweckt wurden wir vom Prasseln des Regens auf dem Dach unseres Wohnmobils. Aber ehrlich? Das
hatte etwas richtig Gemütliches. Eingekuschelt, im warmen Mobil, während draußen der schwedische Sommer mal kurz Pause machte.
Wir haben gut geschlafen und die Anstrengungen der Anreise waren wie weggeblasen. Das Frühstück fiel wetterbedingt etwas kürzer aus – schnell im Wohnmobil ein Müsli, ein Saft und los ging’s.
Unser erster Tagesstopp: Ystad. Die kleine Küstenstadt im Süden Schwedens ist ein echter Geheimtipp für alle, die skandinavisches Flair lieben. Kopfsteinpflaster, pastellfarbene Häuser mit geschnitzten Holztüren, charmante Innenhöfe und jede Menge Stockrosen – Ystad wirkt wie aus einem Bilderbuch. Hier fühlt man sich sofort entschleunigt.
Neben dem maritimen Flair bietet Ystad auch kulturell einiges: alte Klosteranlagen, kleine Museen, das hübsche Theater und – natürlich – die vielen Spuren des berühmten Kommissars Kurt Wallander. Wer die Bücher oder Serien kennt, erkennt viele Kulissen sofort wieder. Wir tauchten bei einem Stadtbummel in diese besondere Mischung aus Ruhe, Geschichte und Krimi-Atmosphäre ein. Auch bei trübem Himmel hatte die Stadt einen ganz eigenen Charme.
Am Nachmittag fuhren wir weiter entlang der Küste – ein paar Kilometer nur – bis zum kleinen Ort Kåseberga. Dort wartete ein echtes Highlight: Ales Stenar, das schwedische „Stonehenge“.
Hoch oben auf einer Steilküste über dem Kattegat thront dieses eindrucksvolle Steindenkmal – eine Schiffsformation aus 59 mächtigen Felsbrocken, geheimnisvoll aufgereiht und über 1.000 Jahre alt. Niemand weiß ganz genau, wofür Ales Stenar einst diente: War es ein Grabhügel? Ein Sonnenkalender der Wikinger? Ein Kultort? Oder alles zusammen?
Die Atmosphäre dort oben ist besonders – fast magisch. Der Wind fegt über die offenen Hügel, Möwen kreisen über dem Meer, und das Licht spielt mit den Formen der Steine. Der Blick schweift weit über die Ostsee – ein Ort zum Staunen, Innehalten und Fantasieren.
Den Rückweg traten wir nicht direkt über das Hochufer an, sondern wählten den Pfad hinunter zum Meer – ein schmaler Weg, der uns entlang der steilen Küstenlinie führte. Die raue Seeluft, das Rauschen der Wellen, salziger Duft – es war ein traumhafter Küstenspaziergang.
Zurück im kleinen Hafen von Kåseberga empfing uns eine wunderbar maritime Stimmung: Fischerboote, ein kleiner Räucherfisch-Imbiss, Möwen auf den Pfählen, und der Duft von Meer und frischem Fisch in der Luft. Alles ganz ruhig, gemütlich, schwedisch eben.
Am frühen Abend ging’s weiter zu unserem ersten richtigen Campingplatz im nahegelegenen Löderup. Der kleine Ort liegt an einem der eindrucksvollsten Küstenabschnitte Südschwedens – dem Sandhammaren-Strand. Hier beginnt ein fast endlos wirkender Streifen feinen, hellen Sandes – oft als der weißeste und längste Strand Schwedens bezeichnet.
Die Umgebung ist geprägt von Dünenlandschaften, Heideflächen und Kiefernwäldern, die sich direkt hinter dem Strand erheben. Ein echtes Naturparadies – ruhig, weitläufig, und perfekt für lange Spaziergänge, Naturbeobachtungen oder einfach nur, um den Blick über die Ostsee schweifen zu lassen.
Unser Stellplatz liegt mittendrin, direkt in den Dünen. Wir erkundeten noch ein wenig die Umgebung und genossen die besondere Stimmung dieses Ortes – rau, friedlich und voller Weite.
Zum Abschluss des Tages gab’s dann ein klassisch schwedisches Abendessen vorm Wohnmobil: Köttbullar mit Kartoffelbrei – ganz einfach, aber genau das Richtige nach einem erlebnisreichen Tag.
Jetzt heißt es: Zähneputzen, ab ins Bett, gute Nacht sagen. Wir sind gespannt, was der neue Tag bringt – aber erstmal genießen wir dieses wohlige Gefühl von Angekommen sein.
God natt aus Löderup – vom Dünenrand, dem Wohnmobil und einer sehr zufriedenen Bella. 🐶⚓️🌊🇸🇪
Anfahrt - 4. Juli
Endlich Sommer, endlich Schweden!
Die Sommerferien sind da – und mit ihnen unser lang ersehnter Urlaub. Drei Wochen unterwegs im Wohnmobil, als Familie mit Hund - zum ersten Mal gemeinsam in Schweden. Wir können es kaum erwarten.
Am Donnerstagnachmittag holten wir unser rollendes Zuhause in Zschorlau ab. Dann hieß es: alles verstauen, was wir in den letzten Tagen vorbereitet hatten. Zwei Stunden später war das Wohnmobil reisefertig – alles an Bord, die Stimmung bestens, die Aufregung groß.
Schon gegen 2 Uhr morgens ging’s los – früher als geplant, aber der Norden rief! Etwa 800 Kilometer lagen vor uns. Ziel 1: Rostock. Von dort nahmen wir die Fähre nach Gedser in Dänemark, eine entspannte Überfahrt von rund zwei Stunden. Weiter ging’s über Kopenhagen, dann über die imposante Öresundbrücke – und zack, waren wir in Schweden.
Gegen 14 Uhr erreichten wir unser erstes Ziel in Schweden: Ystad. Die berühmte Wallanderstadt! Leider war der Stellplatz direkt am Hafen schon voll, aber kein Problem – wir fuhren einfach ein paar Kilometer weiter. Und was für ein Glück: Unser Platz lag direkt an der Stadtgrenze, mitten in der Natur und mit freiem Blick aufs Meer. Besser hätte es uns zum Ankommen kaum treffen können.
Die Fahrt war größtenteils entspannt – in Deutschland fast allein auf der Autobahn, in Dänemark und Schweden dann etwas mehr Verkehr, aber nichts Stressiges. Trotzdem merkte man, dass die letzten Tage in Zwickau mit Hitze, Job-Endspurt und Pack-Stress doch ganz schön an den Kräften gezerrt hatten.
Also: erst mal runterkommen. Wir verbrachten den Nachmittag am Meer, zwischen Sonne, Wolken, Niesel und Wind – herrlich unaufgeregt. Auch unsere Bella hat die lange Fahrt gut gemeistert und liegt zufrieden in ihrem Körbchen im Mobil.
Jetzt freuen wir uns auf eine ruhige Nacht mitten in der Natur – und sind gespannt, was der neue Tag bringt. Laut Wetterbericht startet er erstmal mit Regen... aber das ist uns heute völlig egal.
Gute Nacht aus Südschweden – von uns, dem Womo und Bella. 🐾🚐🌲
Die Tour live verfolgen auf FindPinguins
Auf unserem Blog melden wir uns regelmäßig mit Impressionen unserer Tour. Nicht immer haben wir dafür gutes Internet oder Zeit. Daher kann man unsere Tour auch live bei FindPinguins nachverfolgen.
Tourplanung
Wir reisen diesmal ganz ursprünglich. Keine Platzreservierungen. Keine genaue Tourenplanung.
Wir haben uns nur einige sehenswerte Ortsmarken gesetzt und lassen uns treiben - je nach Lust, Zeit und Wetter.
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